Weert, hoch und trocken gelegen, hatte keinen Wasserlauf. Das Wasser musste von anderswo hergeholt werden. Deshalb sollte Wasser aus der Abeek abgezweigt werden. Hierzu schloss Landesfürst Willem II von Horn und Altena 1296 einen Vertrag mit seinem Neffen Gozewijn van Borne, Lehnsherr von Bocholt
Seitdem versorgte die Weerterbeek (auch Bocholterbeek genannt) die Grachten und Kanäle der Stadt Weert und der Burg „De Aldenborgh“ mit Wasser. Die Weerterbeek wurde für die Einwohner der Stadt zur Lebensader. Fließendes Wasser wurde nicht nur zum Bierbrauen und zur Bewässerung benötigt, sondern auch, um Eindringlinge abzuwehren und Brände zu löschen. Auch für die Tuchmacher war die Weerterbeek wichtig: Zum Waschen, Walken und Färben der Stoffe brauchten sie viel Wasser.
Die in die Weerterbeek geleitete Wassermenge wurde genau festgelegt: „sô vil als durch ein bînpeuten kan rinnen“, also so viel, wie durch einen Bienenkorb fließen kann. Die Einleitung wurde durch ein Wehr reguliert, und 1481 wurde die erlaubte Menge verdreifacht.
Die Einwohner von Weert waren nicht die Einzigen, die Interesse am Wasser des Kanals hatten. Die Weerterbeek wurde zu einem Anlass für langanhaltende Auseinandersetzungen zwischen Weert und Bocholt. Immer wieder wurde der Wasserlauf mit Unrat zum Erliegen gebracht, oder es wurde klammheimlich Wasser abgezweigt. Erst nach dem Bau der Zuid-Willemsvaart in den 1920er Jahren war die Stadt mit ausreichend fließendem Wasser versorgt. Weert erlebte eine Blütezeit und entwickelte sich zu einem industriellen Zentrum.
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BITTE BEACHTEN SIE: Der Fundort liegt gegenüber dem Haus mit Nummer 146. Neben dem Radweg im Waldgrundstück Richtung Natuur- en MilieuCentrum
TIPP: Dieser Ort ist Teil der archäologischen Erlebnisroute von Weert.